Die Web-Soap


Sollten wir neben dem Gästebuch die Rubrik Literatur einführen und den Leuten, die darauf Lust haben, ein Forum bieten, einen Roman zu schreiben als Gruppe. Oder ein Theaterstück. Ich tendiere eher zu einem Dialog oder Drehbuch. Vielleicht kommt ja etwas dabei heraus.

Versuchen wir es.
 

Ort der Handlung: Karlsruhe, München, Pisa, Berlin, Israel, Paris ....
Personen: Personen eines Abi-Jahrgangs.
Handlung: WARNUNG: Nicht mit der Realität verwechseln. Beziehungstragödie, Mehrere Mitglieder des Jahrgangs haben gemerkt, daß sie während der Schulzeit etwas verpaßt haben, bzw. irgendjemandem aus dem Jahrgang etwas näher kommen wollten als sie es dann tatsächlich geschafft haben. Nun hadern sie mit ihrem Schicksal und wollen nichts unversucht lassen, um sich wiederzusehen.


Anton:
Welch Fluch des Lebens, daß ich damals so ungeschickt war. Bei diesem einen Kinobesuch hätte eigentlich mehr gehen müssen. Und nun bin ich hier und sie ist dort. Viel zu weit weg.


SOFIA (denkt):
Mist, haette er sich doch damals nicht den Bart wachsen lassen, dabei sah er doch ohne viel besser aus, ein bisschen wie Leonardo di Caprio...vielleicht haette ich ihn dann im Kino ja sogar gekuesst...(traeumgruebel). Ob er jetzt wohl immer noch lange Haare und einen Bart hat?!? O Mann, ich habe die Chance meines Lebens verpasst, wenn ich nur ein Foto von ihm haette! - Sofia seufzt.


...Sofia seufzt....

Die Personen:
ANTON, Großstadt-Yuppie
SOFIA, Erzieherin und Ex-Mitschülerin von Anton
BRUNO, Drehbuchautor und Antons bester Freund

2. Zur gleichen Zeit in einem Café in Salzburg:

BRUNO, ein adretter junger Mann Mitte zwanzig, bestellt sich ein Stückchen Sachertorte und einen Schümli-Café. Während er gelangweilt in seinen Aufzeichnungen liest, kommt eine wirklich umwerfend gutaussehende Frau durch die Eingangstüre. Sie wirft ihm einen flüchtigen Blick zu und verschwindet im hinteren Teil der Gaststätte.
Bruno lässt das Buch auf den Tisch sinken, schaut der schönen Gestalt nach. Sein Herz beginnt zu pochen...

Was Bruno nicht weiss: Die Dame ist Sofia!

Wie kommt Sofia an ein Foto von Anton? Werden sich Bruno und Sofia kennenlernen?
All dies später...


Anton (denkt):
Wie kann sie mich mit Di Caprio vergleichen, denn mag ich doch gar nicht, so ein Bubi, Warmduscher (woher weiß er das eigentlich, was Sofie denkt?).

Anton (nicht mehr denkend):
Ich muß mal mit Bruno reden, was der so den ganzen Tag treibt. Der reißt doch immer die geilsten Frauen auf, vielleicht fällt das was ab für mich. Bringt mich sicher auf andere Gedanken.

Bühne frei für weitere Komparsen.


Die Fragen sind also: wie kommt Sofia an ein Bild von Anton und lernt sie Bruno kennen?!?

Szene 4:

SOFIA (setzt sich an einen Tisch im hinteren Raum des Cafès und zieht sich den sportlichen Woll-Rollkragenpullover aus ---- darunter hat sie natuerlich ein Shirt an, oder zweifelte da etwa jemand daran?---. Sie holt ein Buch aus ihrer Handtasche und beginnt zu lesen, in diesem Moment kommt der Kellner, um die Bestellung aufzunehmen)

KELLNER:
Wos wuenscht dann das gnaadige Fraalein?

SOFIA (schaut genervt von ihrem Buch auf):
Bringen Sie mir bitte einen Cappuccino mit Milch (liest weiter, denkt aber in Wirklichkeit an ihre Schulzeit zurueck und an Anton, der ihr gar nicht mehr aus dem Kopf gehen will).

KELLNER (bringt den Cappuccino):
Bitta scheen, gnaadigs Fraalein!

SOFIA (nickt nur kurz mit dem Kopf, schaut dann aber doch auf und bemerkt einen jungen, gutaussehenden Mann, der laessig in der Tuer zum Nebenraum lehnt und zu ihr herueberschaut. Sofia ueberlegt, ob sie ihm einfach zuzwinkern soll, verwirft diesen Gedanken aber sofort. Statt dessen tut sie, als ob nichts waere und senkt ihren Kopf wieder ueber das Buch.)


BRUNO schaut nun schon zum dritten mal zu der mehr als attraktiven jungen dame ein paar tische weiter. für den hauch einer sekunde dachte er schon, sie würde ihm einen kurzen blick schenken, aber schon war sie wieder in ihr buch vertieft. er befindet sich in einer dieser typischen situationen ... er überlegt, ob er sich kurzerhand zu ihr setzen soll, verwirft den geanken aber gleich wieder ... warum daß weiß er nicht. am nächsten wochenende kommt anton zu besuch und er muß noch ein adequates abendprogramm zusammenstellen ... er durchstöbert die üblichen szenemagazine, aber nicht ohne hin und wieder der jungen dame einen blick zuzuwerfen ... unerwiedert ... leider.

SOFIA ist im stress. bald muß sie eine wichtigen vortrag über die neusten entwicklungen in der kleinkind-erziehung halten und kann sich einfach nicht auf das vor ihr liegende fachbuch konzentrieren ... bilder längst vergangener zeiten schwirren durch ihren kopf ...


Sie hält es nicht mehr aus! Anton...AAANNTTOON....haucht eine imaginäre Geisterstimme wieder und wieder in ihre Gedanken. Der Cappucino, den sie vor lauter Erregtheit völlig vergessen hat, ist untersessen eiskalt geworden. Es reicht!

"Herr Ober, zahlen bitte!"

Ein einem Pingiun gleichender, fracktragender, graumelierter Herr, der offenkundig der hier zuständige Kellner ist, nähert sich ihr mit tapsigen Schritten.

"Lassen´s gut sein, gnä Frau! Der Cappu is scho bezahlt", erwidert der Kellner, indem er mit einer geradezu abwertenden Geste auf Bruno deutet.

Bruno läuft die Schamesröte ins Gesicht...


Sofia lächelt zaghaft. Ist nicht ihre Art fremde Mönner anzusprechen. Doch sie faßt sich ein Herz, schließlich gebietet es die Höflichkeit, sich zu bedanken. Sie packt das Buch in ihre Tasche, wirft sich den Schal um, denn es ist bitterkalt im verschneiten Salzburg, und geht mutigen Schrittes auf Bruno zu. Sie ist fest entschlossen sich auf ein Gespräch mit diesem interessanten Menschen einzulassen.

Da, peinlicherweise, klingelt ein Telefon. Bruno's Mobiltelefon. Oh, nein!

Bruno ist total aus der Bahn geworfen, verwirrt durchwühlt er seine Jackentasche und geht dran.

Sofia ist mindestens genauso verwirrt. Schlagartig verläßt sie der Mut. Was nun? Hastig geht sie vorbei, wirft einen sehnsüchtigen Blick zurück auf den telefonierenden jungen Mann und verläßt das nette Café. Ihr Kopf schwirrt, sie muß unbedingt herausfinden wer der Typ ist. Vielleicht sollte sie ihre alte Schulfreundin Luisa aus der Parallelklasse fragen, die weiß immer, was wo geht.

Sofia denkt:
"Das ist überhaupt die Idee. Vielleicht weiß die ja auch, was aus Anton geworden ist." Neugier macht sich breit - und Sehnsucht.

Bruno indessen erkennt Anton's Stimme. Verflucht, was stört ihn dieser Kerl jetzt schon wieder. Immer wenn es um Frauen geht hat Anton das Talent für den Fettnapf.
"Was gibt's denn Anton? Ich habe jetzt keine Zeit, habe gerade die Frau (ein Wahnsinnsweib) meines Lebens gesehen. Ich muß weg."
Bruno würgt Anton's Gespräch ab. Da er schon bezahlt hat, wendet er sich auch zum Gehen. Eine solche Frau wie diese kann er nicht einfach so gehen lassen. ....


BRUNO hetzt aus dem cafe auf die straße, rempelt dabei den dumemrweise im weg stehenden kellner fast um, der ihm ein paar unverschämtheiten hinterherbrüllt, was ihn in diesem moemnt allerdings herzlich wenig stört. auf der straße angekommen wirft er einen blick nach links, einen blick nach rechts ... sie ist weg !
"das gibt's doch gar nicht" murmelt er vor sich hin und wirft vor wut fast sein handy auf den boden. sich eines besseren besinnend rennt er nach links los ...

SOFIA läuft immer noch gedankenverloren zwei straßen weiter rechts unten zur nächsten u-bahn-station (gibt's in wien u-bahn ? wenn nicht: straßenbahn) und ärgert sich, daß sie nicht gewartet hat, bis er fertig war mit telefonieren.


Sofia steigt die Stufen zur U-Bahn hinab. In Gedanken ist sie noch bei diesem jungen Mann. Was soll sie nur tun? Da Luisa mitten in der Stadt wohnt, beschließt Sofia, mit der nächsten Bahn zu ihr zu fahren. Hoffentlich ist sie zu Hause.

Anton starrt völlig verdattert das Telefon an. "Was hat Bruno denn jetzt schon wieder? Der und seine Weiber!"
Doch die Verblüffung über den Freund hält nicht lange an, will er ihn doch morgen über's Wochenende besuchen. Auf zum Bahnhof und ein Ticket kaufen, Tasche packen und los. Doch erst die Arbeit. Völlig unkonzentriert ob des ungeklärten Verhaltens von Bruno, sitzt Anton einen weiteren Tag in dem kleinen Reisebüro an der Fußgängerzone der Genfer Innenstadt.
Außer ihm scheint heute keiner verreisen zu wollen. Und das Wochenende ist noch so weit.

Bruno läuft die Straßen vergebens rauf und runter auf der Suche nach diesem bezauberdem Wesen aus dem Café. Er muß kapitulieren.

Ein neuer Tag bricht an....


Nach meinem Empfinden müßte es jetzt so weitergehen, daß SOFIA und LUISE bei einem Getränk zusammensitzen und sich austauschen. Da ich als Mann aber nicht fähig bin, Frauen auch nur ansatzweise zu verstehen und daher vielleicht nicht in Lage bin, einen entsprechenden Dialog zu schreiben, der auch noch halbwegs realistisch ist, müßten jetzt die Frauen, diesen schreiben. Aber was soll's ist doch eh nur Fiktion. Schreibe ich halt selber

Also SOFIA und LUISE sitzen auf LUISEs Bett und ratschen.
SOFIA hält ein Kissen vor dem Bauch (den sie nicht hat), LUISE räkelt sich auf dem Bauch und streckt ihren knackigen Hintern in die Höhe.

LUISE:
Anton? Tja, von dem wollte ich auch einmal was. Ist schon ein fescher Kerl gewesen. Aber dieser Bart. Na, dafür hatte er so schöne lockige lange Haare. Braungebrannt hätte er sicher in einem Surfer-Film mitspielen können. Leider weiß ich gar nicht, was aus ihm geworden ist. Ich weiß nur, daß er Zivildienst geleistet hat in einem Altersheim. Wir könnten mal Ralf fragen. Das war damals sein bester Freund. Der wohnt noch bei seinen Eltern.

SOFIA:
Und was sollten wir ihn fragen? Nach Anton? Mit welchem Grund? Das ist mir viel zu peinlich.

LUISE:
Stimmt da müssen wir diplomatisch rangehen. Sag mal, der Ralf war doch sehr gut in Mathe! Außerdem studiert er Informatik, also ist er noch fit in der Materie. Sag doch einfach, daß Du irgendeine Mathe-Prüfung hast und was weiß, wenn ihr dann redet, kommst so nebenbei auf Anton zu sprechen.

SOFIA: Könnte funktionieren. Wo ich doch sowieso Mathe nie geblickt habe.


BRUNO hetzt zum bahnhof und schafft es gerade noch rechtzeitig, um anton aus dem zug steigen zu sehen. er freut sich auf ein lustiges wochenende mit seinem guten freund, auch wenn er wegem der verpassten chance mit der traumfrau aus dem cafe noch etwas traurig ist.

ANTON ist ebenfalls froh über die ablenkung am wochenende ... einfach nur ein bißchen trinken, feiern und spaß haben. vielleicht muß er dann auch nicht so oft an sofia denken. in letzter zeit hat das echt überhand genommen und das schlimmste ist, er versteht nicht warum. vielleicht ist es das langweilige dasein eines angehenden wissenschaftlers, daß ihm soviel zeit zum träumen von den schönen dingen des lebens läßt.
Guter Laune beschließen die beiden, schon mal auf dem weg zu brunos wohnung einen kleinen zwischenstopp in einer von brunos zahlreichen stammkneipen zu machen und das wiedersehen und das anstehende wochenende gebührend bei einem pils zu begießen.


Bruno und Anton betreten die "Bühne", die gediegene Kneipe ein paar Straßen von Bruno's Uni entfernt. Liegt halt aufm Weg.

ANTON:
"Hey, Bruno, Salzburg ist echt klasse. Aber bislang wenig Frischfleisch gesichtet. Was macht denn Dein Harem? Am Telefon die Woche warst Du ja sehr kurz angebunden. Wer ist denn die Traumfrau? Schon gelandet?"

BRUNO:
"Ach, Du bist lustig, wenn ein gewisser guter Freund, der mir nicht mehr nur am Telefon auf die Nerven geht, sondern mit jetzt auch noch auf die Pelle rückt, mich nicht unentwegt stören würde, dann wäre ich nicht so abgelenkt gewesen."
Bruno grinst verschmitzt, die Ironie ist nicht zu überhören.
"Ach, Anton, ein Prachtweib sag ich Dir. Super Figur, ein total interessantes Gesciht. Sie hat im Café gesessen und gelesen. Hab sie zwar zu nem Cappu eingeladen, aber zu mehr kam es nicht. Sie stand auf, ging auf mich zu, und darufst Du dann an. und schwubs, weg war sie. Du wirst mich für verrückt erklären, ich bin ihr sogar noch nach, aber wie verschollen. Mensch, ich weiß nicht mal, wer sie ist."

ANTON:
"Mann Bruno, locker bleiben, Du bist doch sonst nicht so ein Weichei. Schön, sie sieht gut aus, aber sie hat ja nicht mal was gesagt. Vielleicht lispelt sie oder hat mundgeruch oder ist doof wie Stroh. Bisher hatten doch Deine Mädels wenigstens ein bißchen Niveau. und in die Kiste kriegste sie ja sowieso über kurz oder lang."

BRUNO:
"Nee, Anton, die ist was Besonderes."

Bei Bruno's schwärmendem Anblick fühlt sich Anton wieder an Sofia erinnert. Die ist auch was Besonderes, denkt Anton. Doch er hat ja nicht mal Ahnung, was aus ihr geworden ist. Damals in der Schule, da war alles schon total verfahren. Der Kinobesuch ein totaler Flop, da hat er es ja völlig vergeigt. Und jetzt? Er sollte mal wieder mit Ralf sprechen, das ist immernoch der Bodenständigste. Vielleicht hat der ja eine Ahnung, was aus all den Leuten geworden ist, mit denen er und Ralf die Schulbank gedrückt haben. Aber jetzt ist erstmal Party angesagt, schließlich fährt man nicht nach Salzburg zu nem Kumpel, um in einer Kneipe zu versauern.

ANTON:
"Bruno, das Pils ist alle. Entweder noch eins oder weiter?" ...



 

luise und sofia machen sich für den abend fertig. bei einer flasche rotwein probieren sie vor dem spiegel diverse kleider an, was sich über die länge einer weiteren flasche rotwein hinzieht (an dieser stelle entschwindet der autor kurz in die küche, um sich - der realistischeren amtmosphäre wegen - ebenfalls ein glas rotwein zu holen).
schließlich finden sie trotz inzwischen bemerkbarer leichter betrunkenheit die ihrer meinung nach adäquate und zugegebenermaßen sehr hübsche abendgaderobe. nach einem blick auf die uhr stellen sie fest, daß es zeit wird zu gehen ...

währenddessen ...

anton und bruno sitzen inzwischen drei kneipen weiter und haben auch schon einen leichten schlag. ein mehr als lustiger abend kündigt sich an. nachdem die leicht melancholischen gedanken an die schöne unbekannte und sofia (nicht wissend, daß es sich um die selbe person handelt) der erkenntnis, daß andere mütter auch schöne töchter haben, gewichen ist, überlegen beide - vielleicht an dieser stelle etwas zu optimistisch - schon, wie sie das mit den schlafgelegenheiten in brunos doch recht kleiner und nur mit einem bett ausgestatteten wohnung regeln sollen ...

wahrenddessen drei querstrassen weiter ...

luise und sofia haben sich entgegen aller vernunft doch noch dazu entschlossen, in einer kneipe einzukehren, bevor sie in luises stammdisco gehen wollen. natürlich gibt es nur ein gesprächsthema: männer !


Bruno und Anton immer noch überlegend. (Zeit für einen Dialog) leicht betrunken

Bruno: Vielleicht Disse?
Anton: Tolle Idee. Dort sind doch sicher scharfe Bräute.
Bruno: Da gibts eine, in die die Leute vom Konservatorium gehen, wenn sie nicht gerade auf den Mozart-Festspielen sind. Da gibt's sicher ein paar nette Klarinetten-spielerinnen oder Trompeterinnen.
Anton: Und für Dich eine Picollo-Flötistin.
Bruno: Für mich das Fagott! Idiot (pause) oder Tubabläserin.

     .... Dialog geht in diesem Stil weiter bis sie zahlen, sich anziehen und die Tür öffnen.

Unterdessen sind Luisa und Sofia (Anmerkung: eigentlich recht seltsame Namen in diesem Stück) einige Straßen weitergewankt und haben fast eine von Luisas Stammkneipen erreicht, als die Tür der Kneipe aufgeht.....

In diesem Augenblick klingelt das Handy (Scheiß Handys) von Luisa.
Luisa und Sofia bleiben stehen und drehen sich leicht weg. (Im Hintergrund verlassen Bruno und Anton die Kneipe und torkeln zur anderen Seite weg).
Luisa nimmt Handy: Ja....Okay, danke für die Info. Ich rufe Dich morgen an. Ciao.
(zu Sofia) War eine Kommilitonin.

Beide sehen noch wie Bruno und Anton um die Ecke schlingern ohne sie zu erkennen. Amüsieren sich darüber und gehen in die Kneipe.


Plötzlich hält Anton abrupt an.
Anton: "Scheiße, ich hab mein Portemonnaie liegen gelassen."
Bruno: "Du Depp."
Bruno zieht Anton an der Jacke. Sie wanken den weg zurück. Weil Bruno keinen Bock auf das Gewühle hat, wartet er draußen und labert den Türsteher blöd an. Anton quetscht sich durch die Tür, erneut ins Getümmel. An der Bar, wo die zwei standen und findet sein Protemonnaie auf dem Fußboden. Ein Barhocker steht drauf, darauf sitzt mit dem Rücken zu ihm: LUISA!! Wow!
Anton lallt: "Tschuldigung, Du sitzt auf meinem Portemonnaie."
Luisa antwortet ohne aufzusehen: "Ich sitze auf einem Barhocker, Du Trottel." und denkt: "Super, Sofia ist auf der Toilette und ich muß mich wieder mal von blöden Typen anmachen lassen.
Anton: " Nee, der Hocker steht auf meinem Geldbeutel, also sitzt Du drauf."
Völlig angenervt dreht sich Luisa rum und: Wow! .......


Auch wenn ihre Wahrnehmungsfähigkeit durch stetigen Alkoholkonsum schon etwas getrübt ist, ist LUISA (tschuldigung. habs inzwischen kapiert ... ;-) ) hin und weg von Anton's Anblick.
Luisa, völlig atemlos vor Überraschung: "Hi!"
Auch Anton kriegt vor lauter Begeisterung kaum ein Wort über die Lippen. Ohne den Blick von Anton zu wenden gleitet Luisa vom Barhocker. Gleichzeitig bücken sich die beiden, um das Portemonnaie aufzuheben. (Der Axe-Effekt!)
Als sie wieder stehen, stammelt Anton: "Danke!"
Währenddessen blickt Bruno draußen genervt auf die Uhr. "Was schafft der denn da drin so lange ?"
Drinnen denkt Anton: "So eine Scheiße, ich will hier nicht mehr weg."
Luisa denkt: "Wahnsinn! Wieso muß Sofia auch ausgerechnet jetzt auf's Klo?" und wirft Anton einen vielsagenden Blick zu. Anton ist unschlüssig. Bruno steht sich draussen gerade die Beine in den Bauch, und er trifft hier gerade die Traumfrau, über die er und Bruno schon den ganzen Abend reden.
Er lächelt vielsagend zu Luisa und sagt: "Darf ich dich zum Dank dafür, daß du so gut auf meinen Geldbeutel aufgepasst hast, zu einem Drink einladen? Ich muß nur noch kurz meinem Freund draussen bescheid sagen, der gibt sonst noch ne Vermisstenanzeige wegen mir auf. Kannst Dir in der Zwischenzeit ja überlegen, was Du trinken magst."
Luisa kann vor lauter Herzklopfen nur noch kurz nicken.
Während Anton auf der einen Seite durch die Tür verschwindet, kommt auf der anderen Seite Sofia vom Klo zurück ...


Luisa starrt wie hypnotisiert hinter Anton her. "Hoffentlich kommt der wieder. Der hat ja einen turbosüßen Arsch. Wow!"
Sofia trifft in dem Gewühle der Disco-Kneipe an der Bar wieder auf Luisa: "Sag mal, was ist denn mit Dir los? Du siehst aus, als hättest Du Sean Connery persönlich gesehen."
Luisa entgegnet mit einem verschmitzten Grinsen: "Nein, fast besser!"

Nach einer kleinen Pause, in der sie Sofia taxiert, beschließt sie, daß diese es sicherlich versteht, wenn sie selbst jetzt
Anton nachgeht. Den kann sie sich einfach nicht durch die Lappen gehen lassen. "Du, Sofia, ich müßte mal kurz verschwinden, Du weißt schon, es gibt Gelegenheiten, die frau sich echt nicht entgehen lassen kann ..."
Sie redet sich eine Weile den Mund fusselig und bemerkt gar nicht, daß Sofia sich königlich amüsiert, da diese sehr gut verstehen kann, was in Luisa vorgeht. "Hau schon ab!"
Luisa macht auf dem Absatz kehrt und steuert auf die Tür zu.

Draußen lauscht der Türsteher (und es gibt Kneipen, die einen Türsteher haben!!) gebannt, wie Anton auf Bruno einredet. "Bruno, ich muß da wieder rein. Das ist die Frau meines Lebens. Das heißt, die Frau meines Lebens ist wahrscheinlich Sofia, von der ich Dir mal erzählt habe, aber wer weiß, wo die abgebleiben ist.
Und gerade jetzt ist aber die da drinnen die Frau meines Lebens...."
Bruno hört sich völlig genervt das Gesülze von Anton an. "Mann, Alter, das ist ja nicht auszuhalten, wieviele Leben hast Du eigentlich? Und seit wann mimst Du hier den Aufreißer?"

Nach einer kleinen Gedankenpause fügt er mit einem breiten Grinsen hinzu: "Sagn mal, ist die alleine unterwegs?"

In diesem Augenblick geht die Tür auf. Luisa tritt heraus und bleibt abrupt stehen. Der Türsteher ist ein Ex-One-Night-Stand von ihr.
Sie denkt: "Scheiße, auf den habe ich ja nun gar keinen Bock. Aber da ist ja der Typ."
Luisa ist hin- und hergerissen von dem Wunsch, Peter, dem Türsteher, aus dem Weg zu gehen, und dem regelrechten Drang, den Typ mit dem geilen Arsch, Anton, anzusprechen.

Was nun?


In diesem Augenblick stürmt eine starke Polizei-Truppe die Kneipe: Drogen-Razzia!

Na, was passiert jetzt. Hat einer der vier Drogen dabei, oder der Türsteher. ich bin gespannt.


Einige Polizisten drängen Luisa in die Kneipe, während andere Cops draußen Anton an die Wand stellen und eine allgemeine Personenkontrolle durchführen.
Leider hat Anton für das Wochenende mit Bruno etwas Shit besorgt, welches ihm nun, ungeschickt wie er ist, beim Herausziehen seines Geldbeutes aus der Tasche fällt.
Ein gut geschulter Freund und Helfer hebt das Stückchen auf und begutachtet es.
"Freundchen, was haben wir denn da?"

Anton denkt "Shit".

"Ich glaube wir werden sie mitnehmen müssen aufs Revier."


luisa sieht durch die offene tür, wie ihr traumprintz unsanft in ein polizeiauto geschoben wird.
"das ist doch einfach nicht fair" murmelt sie vor sich hin ...
"so eine sauerrei" ...
"was fällt den diesen scheiß b..... (ihr wißt was ich sagen will, aber um mir nicht wieder irgendwelche strafbaren handlungen vowerfern lassen zu müssen, schreib ich dieses wort jetzt nicht aus) ein, einfach diesen süßen kerl mitzunehmen !"

"was haben sie da eben gesagt ?" fragt ein mehr als bedrohlich aussehender schwarzer sheriff keine drei zentimeter vor ihrem gesicht.

"scheiße" denk luisa. nicht auch das noch. aber in dem moment kommt ihr eine idee.
"ihr drecksbullen ! hab ich gesagt, wieso ?" antwortet sie mit verwegenem blick.

es klickt zweimal und luisa wird in handschellen nach draussen geführt. sofia steht völlig fassungslos da und glaubt alles, was sich vor ihren augen gerade abspielt zu träumen.

ähnliche gedanken hat vor der tür bruno, nachdem die personenkontrolle bei ihm unerwarteterweise ohne ergebnis beendet wurde. er überlegt, was er tun soll. er kann anton jan icht einfach im stich lassen.

"tja, da werde ich die party wohl auf der polizeiwache fortsetzen müssen" denkt er und wendet sich an einen der umstehenden beamten, um ihn zu fragen, wohin anton gebracht wird.


 


Fortsetzung folgt...